Bewegung - Anregung - Vorbild

Die wichtigsten Bedingungen für den Spielraum der Kinder sind:
Vielfältige Möglichkeit zu körperlicher Bewegung im Spiel zu schaffen. Schon früh muss ein Kind laufen, springen, tanzen, schaukeln, und balancieren, aber auch feine Bewegungen beim Greifen, Bauen, Gestalten in seinem Spiel üben dürfen. So bilden sich seine leiblichen Fähigkeiten und es lernt, die Welt wahrzunehmen.

Vorbilder für sein Spielen:
Ein Kind lebt alles mit, was in seiner Umgebung geschieht. Es ahmt nach, was Mutter und Vater, Geschwister, was die Erzieher/innen tun.
Dadurch fügt es sich in die Welt ein. Ein Kind taucht ein in die Art, wie die Erwachsenen handeln, fühlen, sprechen und denken. So entwickelt es am Vorbild sein eigenes Verhalten.

Anregung zu reichem Erleben im Spiel:
Ein Kind muss Sprache hören und sprechen, singen, malen, schauen, tasten, aber auch sein Empfinden im freien, aus der eigenen Phantasie entspringenden Spiel äußern dürfen. So bilden sich seine Sinnesorgane und die Fähigkeit, die Welt zu erleben und sich in ihr vielfältig zu äußern.

freies Spiel - kulturelles Spiel - praktisches Spiel

Die erste Lebenszeit folgt im Wachstum, in der Entwicklung der Organe, im Erwerben der ersten Fähigkeiten einem natürlichen Rhythmus.
Dieser kann gefördert, aber auch gestört und vielfältig beinträchtigt werden, wenn die äußeren Bedingungen seiner Entfaltung entgegenstehen.
Daraus erwächst den Eltern und Erziehern/innen eine gemeinsame Verantwortung.

Nie wieder ist der Mensch so lernwillig und bildsam, nie erwirbt er so viele Fähigkeiten wie in der frühen Kindheit.
Das Spielen des Kindes ist die fruchtbarste und schöpferischste Zeit,
in der die Keime für die späteren Lebensphasen der Biographie gebildet werden.

Was und wie gespielt werden soll, zeigt uns das Kind in den Schritten seiner Entwicklung selbst.
In den ersten drei Jahren lernt es spielend stehen, gehen, sprechen, Gedanken fassen. Bewegungen, seelische Äußerungen und innere Aktivität sind natürliche Stufen seiner Entwicklung, die sich in die späteren Phasen des Spielens und Lernens fortsetzen.

In der ersten Spielstufe (1-3 Jahre) ist Bewegung für das Kind die Grundform seines Spielens. Es wird zu dem, was es spielt.
Es lebt im Ergreifen, Wiederholen von allem, was sich ihm anbietet.
Es kann und will alles aus allem machen. Hier gilt es, diese Aktivität durch natürliche, einfache, die Phantasie freilassende Spielmaterialien anzuregen.

In der zweiten Spielstufe (3-5 Jahre) „vertieft“ sich das Spiel des Kindes. Es verbindet sein Erleben intensiver mit dem Tun, bleibt bei einem Spiel, kann länger zuhören, wenn Märchen erzählt werden, malt nicht nur Einzelheiten, sondern ganze Bilder. Das Kind lässt sich auf das, was ihm begegnet, es gibt sich dem hin, was in seinem Inneren lebt.

Diese Altersstufe will vor allem reiche Anregung. Alle Sinne sollen durch das Spiel angesprochen werden. Zeit und Raum sind notwendig.
Deshalb bedarf es ganz verschiedener Spielräume:
Puppenecken, Bauzonen, Maltische, Werkbank usw., aber auch eines zeitlichen Rhythmus im Tagesablauf:
freies Spiel, gemeinsames Essen, Spiel im Freien, Spazieren, Erkundungen, Reigen und Gruppenspiele, Erzählen.

Das Kind im Vorschulalter (5-7 Jahre) will und kann sich in seinem Spiel zielgerichteten Tätigkeiten hingeben. Es bleibt schon über längere Zeit bei einem Vorhaben. Eigene Vorsätze und Neigungen prägen sich aus und wollen verwirklicht werden.
Jetzt sollen Gelegenheiten zum "Arbeiten" geboten werden, zum Bauen, Hämmern, Nähen, Weben, Kochen, Backen, Putzen usw. Immer wichtiger wird dabei das Vorbild des Erwachsenen.
Gruppenspiele, Feste, gemeinsame Unternehmungen üben und pflegen das soziale Zusammenleben mit den anderen Kindern.